In Deutschland halten sich immer mehr eigentlich ausgewiesene Ausländer auf. Rund zehn Prozent der zur Ausreise Aufgeforderten sind dem nicht nachgekommen, zeigen Daten des Innenministeriums. Ausgewiesen werden Menschen unter anderem, wenn sie eine Straftat begangen haben.

Davon hielten sich aber mehr als 31.300 noch in Deutschland auf, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vorliegt. Im Jahr zuvor waren es knapp 30.000 Ausländer gewesen, die trotz Verfügung noch in Deutschland waren.

Als ein Grund dafür gilt, dass angesichts der Corona-Pandemie der Reiseverkehr eingeschränkt war. So gab es wegen der Auswirkungen der Corona-Krise bundesweit auch deutlich weniger Abschiebungen.

Die meisten Verfügungen gegen Ukrainer

Dabei ist die Zahl der Ausweisungen nach einem Höchststand 2019 inzwischen wieder nach unten gegangen. Demnach ergingen 2020 insgesamt 8257 entsprechende Verfügungen gegen Ausländer. Das waren 25 Prozent weniger als noch 2019, als die Ausländerbehörden noch 11.081 Ausländer ausgewiesen hatten.