Der Aktivist Witali Schischow aus Belarus wurde am 3. August 2021 in einem Park in der ukrainischen Hauptstadt Kiew tot aufgefunden.

Der bekannte belarussische Oppositionelle Witali Schischow wurde am Morgen des 3. August in einem
Park nahe seines Wohnsitzes in Kiew erhängt aufgefunden. Die ukrainische Polizei hat Ermittlungen wegen
Mordes aufgenommen, es wird ein Zusammenhang zu seinen politischen Aktivitäten vermutet.

„Wir begrüßen, dass die ukrainischen Behörden zum tragischen Tod von Witali Schischows ermitteln“, sagt Marie Struthers, Direktorin für die Region Osteuropa und Zentralasien bei Amnesty International, zu den aktuellen Entwicklungen. „Die Umstände deuten darauf hin, dass sein Tod damit zusammenhängt, dass die belarussischen Behörden friedliche Demonstrant_innen verfolgen. Die ukrainischen Behörden müssen dafür sorgen, dass die Ermittlungsergebnisse veröffentlicht werden. Außerdem müssen diejenigen in einem fairen Verfahren vor Gericht gestellt werden, die verdächtigt werden, im strafrechtlichen Sinne für den Tod von Witali Schischow verantwortlich zu sein.

„Zahlreiche Menschen sowohl aus Belarus als auch aus anderen Ländern der Region sind in die Ukraine geflohen, weil sie aus politischen Gründen verfolgt wurden. Es ist überaus wichtig, dass die ukrainischen Behörden konkrete Maßnahmen zu deren Schutz ergreifen. Ebenso wichtig ist es, dass der Rest der Welt vor den anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Belarus nicht die Augen verschließt.“

„Die Bilanz der ukrainischen Strafverfolgungsbehörden ist bisher dürftig, was die Ermittlungsergebnisse in Mordfällen und bei anderen Angriffen auf ausländische Staatsangehörige angeht, die in der Ukraine Zuflucht suchten. Wir hoffen, dass dies in diesem Fall anders sein wird.“